Ziele Selbsthilfegruppe

Selbsthilfegruppe

Wir sind Betroffene von sexuellen Übergriffen durch kirchliche Mitarbeitende

Nächstes TREFFEN am Mittwoch, 4. Dezember 2024 in Winterthur 

Interessierte melden sich bitte unter: oder 077 461 65 52

Willkommen sind auch Betroffene, die einer anderen Religion angehören!

Wen sprechen wir an?

Sie sind Opfer von sexuellem Missbrauch durch Priester, Ordensleute oder andere kirchliche Mitarbeitende.
Sie möchten sich mit anderen Betroffenen austauschen.
Sie suchen nach weiteren Verarbeitungsschritten.

Wenn dies für Sie zutreffend ist, möchten wir Sie ermuntern, Kontakt mit unserer Selbsthilfegruppe aufzunehmen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass dieser Schritt Ihnen vermutlich einiges an Mut und Überwindung abverlangt.

Die Selbsthilfegruppe für Menschen, die in der Kindheit/Jugend und im Erwachsenenalter sexuelle und spirituelle Gewalt im kirchlichen Umfeld erlebt haben bietet einen Begegnungsort für Betroffene. In einem geschützten Rahmen und im gegenseitigen Vertrauen tauschen wir uns über unsere belastenden und oft sehr schmerzvollen Erinnerungen aus der Vergangenheit aus und sprechen über unsere Erfahrungen in der aktuellen Lebenssituation. Innerhalb der Selbsthilfegruppe wollen wir die Auswirkungen des erlittenen Missbrauchs auf unser heutiges Leben als Erwachsene aussprechen und verarbeiten. Wir suchen gemeinsam nach Lösungswegen für mögliche Verarbeitungsschritte.

Betroffene haben viele Fragen

Betroffene beschäftigen sich mit vielen Fragen. Stichworte aus dem aktuellen Themenspeicher sind:

  • Erstmaliges Aussprechen – Wann, Anlass, Ergebnis? Was war das Schwierigste dabei?
  • Erinnerungslücken – Therapieerfahrungen zum Thema Amnesie und Dissoziation?
  • Verarbeitungsprozess – Was hat am meisten geholfen oder hilft immer noch?
  • Zukunft – Wie Verarbeitung fortsetzen um inneren Frieden zu finden?
  • Meldungen an Instanzen – Konkrete Hilfestellungen erhalten, mit welchen Ergebnissen?
  • Ständiges erklären müssen – Warum so lange geschwiegen?
  • Kirchenaustritt – Ja/Nein, Gründe?
  • Was soll ich antworten, wenn Personen aus meiner nächsten Umgebung sagen: «Hör doch endli uf nogrüble» oder «Mach doch endli en Strich drunter»? Gibt es auf solche Äusserungen nachvollziehbare Antworten?
  • Möchte im Gespräch mit anderen Betroffenen herausfinden, ob ein Gesuch um finanzielle Genugtuung Sinn macht. Es geht um den Wiedergutmachungsfonds für Opfer von verjährten Sexualstraftaten im kirchlichen Umfeld, der von der Schweizer Bischofskonferenz 2016 eingerichtet wurde. Gibt es dadurch eine innerlich Veränderung, und wenn ja, was?

Auch nach vielen Jahren erleben Betroffene immer wieder neue Verletzungen durch Äusserungen oder Verhaltensweisen, wie zum Beispiel:

  • wenn die Glaubwürdigkeit angezweifelt wird
  • wenn Unterstellungen vorgeworfen werden (finanzieller oder moralischer Art)
  • wenn Fälle bagatellisiert oder als längst Vergangenes hingestellt werden
  • wenn von Mitschuld gesprochen oder sie auch nur angedeutet wird
  • wenn im Familien- oder näheren Bekanntenkreis geäussert wird:
    «Ich will nichts mehr davon hören, es interessiert mich nicht.»
  • wenn sich Personen aus dem Täterkreis der Auseinandersetzung mit dem Thema verweigern

Solche und viele weitere Situationen sind für Betroffene meist nur schwer zu ertragen. Sie behindern das Vorwärtskommen während der Verarbeitungsphase. Darum werden auch diese aktuellen Erlebnisse in der Selbsthilfegruppe thematisiert.

Was wollen wir?

Ziele der Selbsthilfegruppe

 

  • Wir wollen Betroffenen Mut machen weitere Verarbeitungsschritte auszuprobieren!
  • Wir wollen uns austauschen, um neue Verarbeitungsstrategien zu entdecken!
  • Wir wollen nicht mehr schweigen, weil wir überzeugt sind: Reden hilft!
  • Wir wollen uns gemeinsam unterstützen im Sinne von «Betroffene helfen Betroffenen»!
  • Wir verpflichten uns für gegenseitigen Respekt und absolute Vertraulichkeit!
  • Wir wollen von kirchlichen Stellen wahr- und ernst genommen werden!
  • Wir wollen auch einen Beitrag zur Prävention leisten!

Wir sind keine Therapeuten und unsere Selbsthilfegruppe ersetzt keine Therapie! Wir verstehen uns als sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten seitens kirchlicher Stellen, Opferorganisationen und unterschiedlichsten therapeutischen Institutionen.